Erwin Wagner
Hubert Aichler
Marketingagentur für
die Automobilwirtschaft
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94113 Tiefenbach
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Verkaufstipp Nr. 3: Bei jedem 4. Auto ist das Motoröl nicht in Ordnung
Immer höhere Laufleistungen mit einer Motoröl-Füllung und flexible
Intervallanzeigen im Auto: Viele Autofahrer kennen den Ölpeilstab nicht mehr
aus eigener Erfahrung. Dabei empfiehlt es sich, gerade jetzt wieder selbst
regelmäßig den Ölstand zu prüfen und bei der Auswahl des geeigneten
Schmierstoffs besonders sorgfältig auf die richtige Qualität zu achten. Denn
nach Jahrzehnten, in denen die Länge der Ölwechselintervalle kontinuierlich
stieg, stagniert das Niveau inzwischen. Sich ausschließlich auf die
Bordelektronik und den Warnhinweis im Display zu verlassen, ist ebenfalls
nicht ratsam. Autofahrer sollten den Ölstand, die Wechselintervalle und das
eingesetzte Motoröl unbedingt im Auge behalten, empfehlen die Experten.
Denn flexible Wechselintervalle sind kein Freifahrtschein. Die Bordelektronik
prüft fast ausschließlich den Ölstand, die Temperatur und bestenfalls die
Öltrübung - aber nicht die Qualität des Motoröls.
Wie nachlässig Deutschlands Autofahrer mit dem Motoröl umgehen, beweist
nicht zuletzt die GTÜ-Ölstudie. Diese repräsentative Erhebung belegt, dass in
jedem vierten untersuchten Fahrzeug der Ölfüllstand falsch war! Nahezu
ebenso hoch war der Anteil der Fahrzeuge, bei denen die Ölqualität glatt
durchfiel und ein sofortiger Ölwechsel notwendig war.
Eine Ursache für den sorglosen Umgang mit dem Schmierstoff sehen die
Experten im technischen Fortschritt. In den 1950er Jahren kam für das Motoröl
schon nach rund 2.500 Kilometern das Aus. Ein Wechsel wurde fällig und bei
Dieselaggregaten waren es bis in die 1970er Jahre hinein mit 5.000 Kilometern
Laufleistung nur unwesentlich mehr. Danach ging es steil bergauf, bis sowohl
bei Otto- als auch bei Dieselmotoren rund 30.000 Kilometer erreicht wurden.
Danach haben sich viele Autofahrer gedanklich von diesem Thema
verabschiedet und verlassen sich jetzt ausschließlich auf den Service in der
Werkstatt.
Doch der Zenit bei den Wechselintervallen ist inzwischen überschritten. Die
Weiterentwicklung der Motoren beispielsweise mit der Reduzierung des
Hubraums bei gleicher Leistung (Downsizing) führt zu höheren Temperaturen
im Motor und zu einer stärkeren mechanischen Belastung. Das stellt auch die
Schmierstoffe vor immer höhere Anforderungen. Experten erwarten trotz neuer
Technologien bei den Motorölen keine weiteren Verlängerungen der
Wechselintervalle: Ein Hochleistungsschmierstoff mit einem Motor aus dem
Jahr 1975 könnte problemlos 100.000 Kilometer und mehr absolvieren. Bei
modernen Aggregaten ist die Grenze der thermischen und mechanischen
Belastbarkeit des Motoröles aufgrund wesentlich höherer spezifischer
Belastung nicht selten bereits deutlich unter 30.000 Kilometern erreicht.
Die Auswirkungen für die Dauerhaltbarkeit des Motors sind übrigens
gravierend: Die durchschnittliche Laufleistung für einen Motor der aktuellen
Generation liegt bei rund 350.000 Kilometern. Mit dem Einsatz ungeeigneter
Schmierstoffe sinkt sie um bis zu 50 Prozent auf unter 200.000 Kilometer.
•
Bitte sprechen Sie mit Ihren Service-Kunden über Motoröl.
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Bitte empfehlen Sie Ihren Kunden die von aus Ihrem Haus empfohlenen
Motoröle.
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Bitte empfehlen Sie Ihren Kunden bei jedem 3./4. Tanken den Ölstand zu
prüfen.
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Bitte empfehlen Sie Ihren Kunden stets 1 Dose Reserveöl mitzuführen.
Mitnahmeölverkauf
Warum „nicht verkaufen“
zur Kundenunzufriedenheit
führen kann
Ein Vielfahrer fährt nachts auf der
Autobahn auf einen Parkplatz, um
Öl nachzufüllen, wie es die
Anzeige im Display verlangt.
Leider ist im Kofferraum nichts zu
finden. Der Kunde fährt zur
nächsten Autobahntankstelle und
erkundigt sich an der Kasse nach
dem richtigen Öl für das Auto. Die
Kassiererin zuckt nur mit den
Achseln: „Keine Ahnung“! Der Kunde kauft nun eine Dose der teuersten Sorte
mit der Hoffnung dieses möge das richtige sein.
Stellen wir uns folgende Fragen:
Nicht verkaufen = unzufriedene Kunden
1. Welchen Gefallen hat der Serviceberater dem Kunden getan, indem er ihm
kein Reserveöl verkauft hat?
2. Hat der Serviceberater dem Kunden Geld gespart, weil er ihm kein Öl
verkauft hat?
3. Welchen Nutzen hat er dem Kunden geboten, weil er ihm kein Öl verkauft
hat?
So bieten Sie Reserveöl richtig an:
Gehen wir zur Praxis über: Schauplatz Dialogannahme! Position laut
Checkliste ist der Motorraum.
Folgendes Vorgehen ist für den Verkauf von Reserveöl zu
empfehlen:
1. Ziehen Sie den Peilstab vor den Augen des Kunden.
a) Sie stellen fest, es ist zu wenig Öl im Motor: „Lieber Kunde - sehen Sie hier,
das war knapp. Sie sollten bitte nach jedem 3. oder 4. Tanken den Ölstand
überprüfen. Bei den aktuell langen Ölwechselintervallen ist ein wenig Öl-
Verbrauch ganz normal.“
Sie haben jetzt den Bedarf festgestellt - das Auto dieses Kunden
braucht Öl.
b) Sie stellen fest, dass kein Öl fehlt - nun fragen Sie den Kunden: „Mussten
Sie in letzter Zeit mal Öl nachfüllen?“ Bejaht diese der Kunde, dann haben Sie
die gleiche Information erhalten wie unter „a“ - das Auto braucht Öl!
c) Wenn der Ölstand OK ist und der Kunde ein Nachfüllen verneint, dann hat
Ihre Bedarfsermittlung ergeben - das Auto braucht kein Öl - oder: dem Kunden
ist ein Ölverbrauch nicht bewusst. Sie haben keine Verkaufschance.
2. Im Fall „a“ und „b“ fahren Sie mit dem Ölverkauf nach Checkliste fort - am
offenen Kofferraum. Dort kommen Sie auf das Thema „Ölverbrauch“ zurück:
a) „Lieber Kunde - Sie haben ja selbst gesehen . . . (Fall „a“) - oder: „Sie haben
ja selbst gesagt . . . (Fall „b“) - dass Ihr Auto hin und wieder etwas Öl braucht.
Ich empfehle Ihnen deshalb immer eine Reservedose mit dem richtigen Öl für
Ihr Auto dabei zu haben.“
b) An der Position „Kofferraum“ muss der Ölverkaufsständer idealerweise
platziert sein. Nehmen Sie die richtige Dose aus dem Regal und überreichen
Sie diese dem Kunden und fragen Sie: „Darf ich Ihnen das Öl gleich in den
Kofferraum legen?“
Präsentieren Sie das Reserveöl an der richtigen Stelle
Das Reserveöl muss richtig platziert sein. In der Kundenzone oder an der
Kasse ist eine Präsentation nahezu wirkungslos. Der richtige Platz ist in der
Dialogannahme, in Höhe des Kofferraums.
Reserveöl Verkaufschancen
Wenn Sie so konsequent bei jedem Durchgang vorgehen, werden Sie je 10
Durchgänge garantiert zwei Dosen Öl verkaufen, d. h. je Serviceberater pro
Arbeitstag zwei Liter, die Woche 10, im Monat 40 und im Jahr rund 500 Liter.
Multiplizieren Sie diese Menge mit der Marge, die Ihr Haus je Liter verdient.
Das macht wie viele Euros? Und das je Serviceberater! Und nicht nur Ihre
Kasse freut sich, Sie leisten dem Kunden damit auch einen Nutzen! Siehe die
eingangs erwähnte Geschichte.
Ölkontrolle in der
Dialogannahme
Wartung und Pflege
wird teilweise schon
bei jüngeren Autos
vernachlässigt. Eine
Ölstudie von Castrol
macht deutlich,
besonders viele ältere
Autos sind mit zu
wenig oder meist
qualitativ
mangelhaftem Schmierstoff unterwegs.
Mit zunehmendem Fahrzeugalter steigt der Anteil der PKW, die mit deutlich zu
wenig, zu viel Motoröl oder ungeeignetem Öl unterwegs sind, signifikant an.
Außerdem zeigt eine Auswertung der Ölproben, dass im Schnitt fast jedes
zweite Fahrzeug ab vier Jahren mit qualitativ mangelhaftem oder
grenzwertigem Schmierstoff unterwegs ist.
Das sind die Ergebnisse der von Castrol durchgeführten Ölstudie, an der mehr
als 700 Fahrzeuge teilnahmen. Bei den jungen Modellen mit einem
Maximalalter von bis zu drei Jahren stellten die Experten in 17,6 Prozent einen
zu geringen oder zu hohen Ölstand fest. Die Ölanalysen ergaben bereits in 36
Prozent der Fälle eine grenzwertige Qualität, so dass in diesem Segment
immerhin schon 14 Prozent für einen vorzeitigen Ölwechsel in Frage kamen. In
den Empfehlungen der Fahrzeughersteller gibt es viele Gründe für einen
Ölwechsel vor der Wartungsfrist.
Die repräsentative Untersuchung ergab eine deutliche Verschlechterung aller
Parameter bei den älteren PKW-Segmenten. Unter den Autos in einem Alter
zwischen vier und sechs Jahren fuhren 22,5 Prozent mit falschem Ölstand.
Auffällig zeigte es sich hier, dass mit neun Prozent zu viel Öl der mit Abstand
höchste Wert aller Fahrzeugklassen gemessen wurde.
Bei der Analyse der Ölproben wiesen 53,9 Prozent einen schlechten bis
unzureichenden Zustand auf. Gründe dafür waren unter anderem die
Anreicherung von Kondenswasser, Kraftstoff oder anderen Fremdstoffen im
Motoröl. Bei PKW im Alter zwischen sieben und zehn Jahren fanden sich die
meisten „Peilstabverweigerer“. Mit 26,4 Prozent ist der Anteil unzureichender
Füllstände am höchsten. Dafür fallen „nur“ 47,2 Prozent der Ölproben negativ
beim Qualitätscheck auf.
Bei Fahrzeugen älter als zehn Jahre befand sich in 26,1 Prozent der Fälle
deutlich zu wenig oder zu viel Öl im Motor. Dagegen fiel der Anteil
minderwertiger Ölproben mit 42,8 Prozent besser aus. Das könnte unter
anderem an der betagteren Motortechnologie liegen, die den Schmierstoff mit
weniger hohen Durchschnittstemperaturen konfrontiert, als modernere Motoren
der Downsize-Generation.
Große Ölstudie: 43,9 % aller Motorenproben mit Mängeln
Jedes vierte Auto sei mit deutlich zu wenig oder zu viel Öl unterwegs. Noch
größere Risiken für die Langlebigkeit des Motors ergäben sich durch die
mangelhafte Qualität der verwendeten Schmierstoffe. Das ist das Ergebnis der
zum zweiten Mal von der GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung und
Castrol aufgelegten Studie. Die entnommenen Ölproben wurden nur gut jedem
zweiten Fahrzeug (56,1 Prozent) mit „gut“ bewertet. 38,2 Prozent aller Proben
waren in ihrem Gesamtzustand „mittelmäßig“, 5,7 Prozent konnten nicht einmal
die Mindestanforderungen erfüllen. Mehr als 22 Prozent aller Fahrer wurde ein
sofortiger Ölwechsel empfohlen.
Mehr als 700 Fahrzeuge haben an der repräsentativen Ölstudie teilgenommen.
Erstmals wurde dabei auch in Zusammenarbeit mit dem Analysedienstleister
MOTORcheckUP die Qualität des verwendeten Motoröls überprüft. Der
schlechte Zustand der Schmierstoffe ist vor allem auf die Einträge von
Fremdstoffen wie Ruß, Kondenswasser, Kraftstoff und Glykol zurückzuführen.
Hoher Anteil von Ruß
Ruß ist grundsätzlich
im Motoröl von Diesel- und Benzinaggregaten nachweisbar. Bei 14,9 Prozent
aller untersuchten Fahrzeuge war der Anteil so hoch, dass sich die Qualität des
Öls spürbar verschlechterte. Durch den Eintrag von Ruß verschlammt der
Schmierstoff, ein Teil seiner Fließfähigkeit geht verloren. Besonders hoch sei
der Rußanteil bei häufigem Kurzstreckenbetrieb, wird gewarnt. Wenn der Anteil
des Kurzstreckenbetriebs 20 Prozent und mehr erreicht, ist mit mehr Ruß im Öl
zu rechnen und dagegen hilft nur ein frühzeitiger Wechsel.
Kondenswasser-Eintrag
Bedenklich hoch war der Wasseranteil im Schmierstoff in 28,4 Prozent aller
Fahrzeuge. Die Folge sind eine verminderte Schmierleistung, ein
nachlassender Verschleißschutz und ein sinkender Korrosionsschutz durch
eine zunehmende Säurebildung. Kondenswasser reichert sich dann an, wenn
es nicht regelmäßig durch eine hohe Öltemperatur wieder ausdampfen kann.
100 Grad Celsius für einen kurzen Zeitraum reichen dafür nicht aus. Als
Risikofaktor Nummer eins gilt auch hierbei der Kurzstreckenbetrieb und ein
Ölwechsel noch vor dem vom Hersteller vorgesehenen Zeitpunkt ist die einzige
Option.
Anreicherung von Kraftstoff
Bei 7,3 Prozent aller untersuchten Fahrzeuge war die kritische Grenze bei der
Anreicherung von Kraftstoff im Motoröl überschritten. Die Folge ist eine
verschlechterte Viskosität. Wird das Fahrzeug regelmäßig auch auf längeren
Strecken bewegt, dampfen Benzin und auch Diesel im Normalfall wieder aus.
Probleme bereiten dagegen die Biokomponenten im Diesel. Raps-Methylester
verdampft beispielsweise erst ab 130 Grad Celsius, Diesel dagegen schon bei
55 Grad Celsius. Alles, was an Biokomponenten reinkommt, bleibt häufig zum
großen Teil auch drin - bis zum nächsten Ölwechsel.
Glykol im Motoröl
Wird Glykol im Schmierstoff nachgewiesen, bedeutet das nichts anderes als
den Eintrag von Kühlmittel; ein eindeutiger Hinweis auf nicht mehr ganz
einwandfreie Zylinderkopfdichtungen. Dass in 15,9 Prozent aller Fälle Glykol
nachgewiesen werden konnte, ist überraschend. In diesen Fahrzeugen ist es
bis zum Motorschaden nicht mehr weit.
Trügerischer Füllstand
Neben den Problemen, die Einträge im Motoröl mit sich bringen können, führen
sie auch bei der Füllstandsmessung in die Irre. Da auch moderne Aggregate in
kleinerem Umfang Motoröl verbrauchen, gleichen Kraftstoff, Kondenswasser
oder Glykol diesen Fehlbetrag oftmals wieder aus. Entsprechend täuscht der
Füllstand am Peilstab nur einen grünen Bereich vor, obwohl ein Ölwechsel
längst erforderlich wäre.
Der Öl-Check - Peilstab ziehen - und die Beratung des Kunden zum
Thema Schmierstoffe gehört zum Standard des Fahrzeug-Checks in der
Dialogannahme. Bitte empfehlen Sie den Kunden 1 Dose Reserveöl
mitzuführen.
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