Erwin Wagner
Hubert Aichler
Marketingagentur für
die Automobilwirtschaft
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Der/die produktive Serviceberater/In
In der allgemein gültigen Praxis-Version wird der/die Serviceberater/In als
„unproduktive Kraft“ geführt. Natürlich regt der Begriff „unproduktiv“ so
manchen Widerstand, natürlich arbeitet der/die Serviceberater/In, manche sehr
viel sogar, teilweise bis zu mehr als 50 Stunden pro Woche.
Dennoch ist es so, dass diese Leistung nicht direkt mit dem Kunden
abgerechnet werden kann, sie wird in den Stundenverrechnungssatz als
unproduktiver Lohn einkalkuliert. Das geht seit vielen Jahren so, seit
Jahrzehnten! Man muss die Frage stellen, ob das heutzutage so noch in
Ordnung ist? Kann man diese Art der Aufgabenverteilung im modernen
Serviceprozess so noch hinnehmen?
Unter der Annahme, dass der/die Serviceberater/In diese Aufgabe im
Zusammenhang mit einem Wartungsauftrag gemäß der Vorgabe der
Kernprozesse erfüllt und in diesem Rahmen den Fahrzeug-Check gemeinsam
mit dem Kunden nach den Vorgaben einer Checkliste durchführt, ist
festzustellen, dass er/sie auf diese Art und Weise einen Großteil der Positionen
der Wartungsliste, wie sie in der Werkstatt eingesetzt wird, bereits abgearbeitet
hat. In Anwendung einer richtigen Begriffsdefinition hat er nun bereits eine
„Inspektion“ durchgeführt, d. h. er/sie hat auf diese Art und Weise bereits den
Inspektionsteil des Wartungsplans abgearbeitet. Er/sie hat verschiedene
Funktionen geprüft, wie z. B. Hupe, Wischerblätter, Beleuchtung. Er/sie hat
Verschleißteile auf deren Abnutzung untersucht, wie z. B. Bremsen,
Stoßdämpfer und er hat auch die Flüssigkeitsstände gecheckt. Erkenntnisse
aus dieser Inspektion führt nun bei entdechten Mängeln zu einem
entsprechenden Werkstattauftrag.
Definition „Inspektion“ - Quelle: Duden
Begleiten wir einen solchen Auftrag weiter bis in die Werkstatt. Nun führt der
Monteur die Wartungsarbeiten laut Plan durch. Bei Vergleich zwischen
Dialogannahme-Checkliste und Wartungsplan stoßen wir aber auf viele
übereinstimmende Positionen. So kommt es zu vermeidbaren Doppelarbeiten,
ein banales Beispiel dazu: Der Serviceberater prüft laut Checkliste die Funktion
der Hupe - der Monteur findet die gleiche Position auf dem Wartungsplan und
überprüft nun seinerseits nochmals die Funktion der Warnsignaleinrichtung.
Das ist doppelte Arbeit pur, das ist Zeitverschwendung und damit
Ertragsvernichtung. Im Prinzip müssen die Dialogannahme-Checkliste und der
Wartungsplan eine Einheit darstellen. Alles, was während des Fahrzeug-
Checks schon überprüft wurde, muss den Monteur in der Werkstatt nicht
nochmals beschäftigen. Dieser hat die entsprechenden Wartungsarbeiten zu
erledigen, wie z. B. Filter-, Öl- und Bremsflüssigkeitswechsel durchzuführen
und dazu die Zusatzaufträge abzuarbeiten, die als Auftragserweiterung auf
dem Werkstattauftrag eingetragen sind.
Die Checkliste führt den/die Serviceberater/In automatisch zu allen Punkten, die eventuell eine
Auftragserweiterung bedingen könnten. Sorgfältiges Abarbeiten ist Pflicht.
Viele Positionen aus den Wartungslisten findet man auch auf der
Checkliste der Dialogannahme.
Muster Wartungsprotokoll
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