Erwin Wagner
Hubert Aichler
Marketingagentur für
die Automobilwirtschaft
Niedernhart 1 a
94113 Tiefenbach
Telefon 08546 975 81 50
Mobil 0157 302 54 801
info@mdw-wagner.de
Zubehör aktiv verkaufen
Wer das Zubehörgeschäft als fünftes Rad am Wagen behandelt, verschwendet
Geld und vernachlässigt ein attraktives Ertragspotenzial.
Ertragsbringer, notwendiges Übel (weil der Kunde von uns ein komplettes
Leistungsangebot erwartet) oder Verlustgeschäft und Ärgernis - all das kann
man von Fachleuten hören, wenn es um das Thema Zubehör geht. Was
machen erfolgreiche Betriebe in diesem Bereich besser? Es gibt Grundsätze
und Regeln, die für alle Anbieter gleichermaßen gelten. Zunächst sollte man
sich klar sein über die Rahmenbedingungen des eigenen Zubehörgeschäfts:
•
Kundenorientierung: Was sind die Beweggründe meiner Kunden beim
Zubehörkauf? Dominieren rationale, praktische Entscheidungen oder
eher emotionale und spontane? Geht von der Marke, die ich vertrete,
eine Anziehungskraft für den Zubehörshop aus? Und: Habe ich
genügend Kundenpotenzial bzw. Kundenfrequenz?
•
Produktauswahl: Gibt es bereits Nachfrage nach Zubehörprodukten oder
gar einen Zwang zur Anschaffung? Oder muss erst durch das Angebot
Bedarf geweckt werden? Entspricht die Produktqualität unseren
Ansprüchen?
•
Dienstleistungsfähigkeit: Sind wir im Autohaus bereit und in der Lage die
notwendige Beratungsqualität zu erbringen? Wie sieht es mit den
Qualifikationen bei Einbau, Montage und Wartungsarbeiten aus?
Können diese Fragen eindeutig positiv beantwortet werden? Oder müssen erst
die Voraussetzungen geschaffen werden? Mangelnder Erfolg im
Zubehörgeschäft ist fast immer die Folge fehlender Voraussetzungen! Was
nützen tolle Produkte, wenn diese in der Vitrine lagern und niemand den
Kunden aktiv ansprechen? Oder es gibt die richtige Präsentation und gute
Beratung, aber die Montage wird zur Katastrophe. Man denke nur an die
Themen Zusatzheizung und Multimedia. Die vorgesehenen Einbauzeiten
werden z. B. so weit überzogen, dass man nicht nur nichts verdient, sondern
sogar Verluste einfährt.
Die Dialogannahme muss zum Zubehör-Verkaufsraum
aufgerüstet werden
Besonders problematisch wird es mit Kfz-fremden Artikeln im
Zubehörprogramm. Textilien, Kinderspielzeug, Champagner und Mountainbikes
dekorieren die Showräume der Autohäuser. Die Frage muss erlaubt sein, wer
in einem Marken-Autohaus die verkauften Fahrräder repariert, dafür Ersatzteile
beschafft oder die Gewährleistung abwickelt? Alle diese Fragen müssen
geklärt sein.
Klare Verantwortlichkeiten
Es muss vor allem eine eindeutige Verantwortlichkeit für diesen
Geschäftsbereich geben. Für den Einkauf und den Verkauf! Auf vielen Wegen
werden den Autohäusern Zubehörprodukte angedient. Das kann im Zuge der
Neueinführung eines neuen Modells oder eines Sondermodells sein.
Nur der aktive Verkauf bringt den Erfolg. Ein Beispiel: Die meisten
Kundenkontakte im Autohaus stehen in Zusammenhang mit einem
Werkstattbesuch. Die Dialogannahme ist ein optimaler Verkaufsraum für
Zubehör. Passende „Verkaufstechniken“ sind:
•
Bedarf feststellen: Lieber Kunde, Sie haben noch keine
Freisprecheinrichtung!
•
Lösung bieten: Darf ich Ihnen das neueste Modell von xyz zeigen?
•
Nutzen zeigen: Damit telefonieren Sie auch während der Fahrt
komfortabel und sicher.
•
Festpreis nennen: Die Anlage kostet Sie inkl. Einbau nur X Euro, wir
könnten das heute gleich miterledigen. (Es gibt eine übersichtliche
Preisauszeichnung bzw. Preisliste inkl. Montagekosten.)
Dagegen sieht die Realität oft anders aus: Mehrere Freisprecheinrichtungen
sind im Zubehörshop präsentiert; es gibt eine Preisauszeichnung für das
Produkt; wir beraten den Interessenten auf Nachfrage gerne. Diese
Vorgehensweise ist gut gemeint, wird aber nur wenig Erfolg bringen. Nur der
konkrete Interessent wird sich im Zubehörshop umsehen und nachfragen.
Gemessen an den Kontakten ist der Aufwand hier vergleichsweise groß.
Erfolgreicher wird immer der aktive Zubehörverkauf sein. Wenn auch Sie
dieser Überzeugung sind, lassen Sie uns den Verkaufsraum Dialogannahme
entsprechend einrichten. Beim Rundgang um das Fahrzeug steht unserem
Mitarbeiter im Kundengespräch eine Palette von Hilfsmitteln zur Verfügung.
Lagern oder
beschaffen?
Wann lohnt sich
die Lagerhaltung?
Grundsätzlich sollte
zwischen
Präsentationsware
und Lagerware
unterschieden werden.
Wenn der Markt
existiert bzw.
erschlossen werden
kann, ist die
Entscheidung zum
Ausstellungs- bzw.
Vorführartikel frei. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass gleichzeitig ein
Lagerbestand angelegt werden muss. Vielmehr sollte eine Prognose über die
mögliche Verkaufsstückzahl getroffen werden. Bei Mitnahmeartikeln und
geringwertigen Schnelldrehern ist die Vorratsmenge auf den zu erwartenden
Verbrauch abzustimmen.
Präsentieren und werben
Wie präsentiert man Zubehör richtig? Die umsatzstarken und hochwertigen
Produkte sollten in der Griffzone (zwischen 0,75 und 1,50 m Höhe) platziert
werden. Auf Ordnung und Sauberkeit in den Regalen und Staubfreiheit der
Artikel ist besonders zu achten. Die Beleuchtung ist so zu wählen, dass der
Kunde die Ware und deren Beschriftung möglichst blendfrei betrachten kann.
Die Spielmöglichkeiten zwischen indirektem Grundlicht und kleinen
Halogenspots sollten genutzt werden. Man sollte auf die jahreszeitlichen
Gegebenheiten eingehen. Leider ist immer wieder zu sehen, dass lange nach
Ende einer Saison (Winter/Sommer) die Ausstellung noch nicht aktualisiert
wurde.
Bei der Kaufentscheidung spielen Emotionen eine große Rolle. Machen Sie
eine kleine Show aus Ihrem Zubehörshop! Was liegt näher, als das
Lebensgefühl, das eine Fahrzeugmarke verkörpert, hier besonders zu
inszenieren?
Setzen Sie bei Marketing und Werbung auf den Wiederholungseffekt. Das
Grundsortiment muss dem Kunden immer wieder nahegebracht werden. Eine
kleine Auswahl kann man monatlich per eMail oder Newsletter anpreisen und
auf die ausführliche Homepage verlinken. Es ist immer Produkt mit
Kundennutzen zu verbinden. Versuchen Sie eine durchgängige Werbelinie in
die Vielzahl der Werbeflyer zu bringen. Bewährt hat sich ein einheitlicher
Vordruck, welcher auf der Innenseite Platz für das individuelle Angebot bietet.
Fazit
Das Zubehörgeschäft bietet Autohäusern ein großes Ertragspotenzial.
Aktiver Verkauf ist angesagt.
Quelle: Hubert Aichler
Teile & Zubehör
auto-tipp©
Aftersales-Impulse